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Gesellschaft CJZ Minden e.V.

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Juni 2021

Shalom und Hallo aus Jerusalem,


ein weiterer spannender Monat ist um und das Ende ist bereits in Sicht.

In 7 ½ Wochen werden wir schon wieder in den Flieger nach Deutschland steigen und dieses unglaubliche Jahr und Land hinter uns lassen. Aber bis dahin hab ich noch einiges vor!
Der letzte Monat ist extrem schnell vorüber gegangen. Zwischen der Arbeit im Archiv, Besuchen bei meinen alten Ladies, Jazz Konzerten in Jerusalems Bars und kleineren Ausflügen blieb nicht viel Zeit über das Ende nachzudenken.

Im Archiv arbeite ich weiterhin an verschiedenen Privatsammlungen. Ich lese Briefe, Tagebücher, Poesiealben und Memoiren, schaue mir Fotos an und sortiere offizielle Dokumente zu Restitution und Immigration.

         
   Die Baha´i Gärten in Haifa                                                                              Eine der Gruben bei der Ausgrabung

Jetzt gerade habe ich allerdings drei Wochen Urlaub. Aber nicht ausschließlich zur Entspannung! Seit vergangener Woche (5.7.2021-9.7.2021) nehme ich an einem Ausgrabungsprojekt des Deutschen Evangelischen Institut für Altertumswissenschaft des Heiligen Landes, zgl. Forschungsstelle des DAI (German Protestant Institut of Archaeology in the Holy Land, Research Unit of the GAI) teil. Im Garten der Dormitio-Kirche/Abtei auf dem Zionsberg werden verschiedene Ausgrabungen vorgenommen, da die Abtei und das Gästehaus ausgebaut werden sollen und man, bevor man in Israel bauen kann, erst schauen muss, ob etwas drunter liegt. Somit wird jetzt den gesamten Juli dort im Garten gegraben. Meine Mitbewohnerin Sonja und ich nehmen also seit letzter Woche als freiwillige Helferinnen daran teil. Wir werden umsonst im Gästehaus der Abtei untergebracht und erhalten Verpflegung für unsere Arbeit. Das Graben macht wirklich Spaß, auch wenn es zu Anfang extrem anstrengend und kräftezehrend war und einem alles wehtat. Wir haben schon viel Kleinkram wie Tierknochen, Porzellan- u. Glasscherben und verschiedene Tonscherben gefunden, das meiste ist allerdings zu modern um von Interesse zu sein.

Gestern sind wir dann in einer Grube auf Grundstein gestoßen, was unser erster wichtiger Fund war, da die Archäologen vermuten, dass eine der alten Außenmauern der Altstadt aus der Zeit der Kreuzfahrer dort durch den Garten der Dormitio verlaufen sein muss. Von diesem Grundstein aus können wir nun schauen, wo die Mauer stand.

Dass wir bei so etwas mitmachen dürfen, ist ein unglaubliches Privileg und wir genießen jede Minute, selbst wenn die Arbeit schon um 5 Uhr morgens beginnt.

Ich habe nur noch 4 Wochen im Archiv vor mir, bevor ich zurückfliege und ich plane verschiedene Kurztrips an den Wochenenden, aber es ist wirklich nicht mehr lang.

Wir alle sind natürlich traurig gehen zu müssen, aber ich persönlich bin auch irgendwie froh wieder nach Hause zu kommen.

Bis dahin kommen aber noch beinahe 2 Monate, ich wünsche also einen schönen Sommer - bis zu meinem nächsten Eintrag!

Janne

         
   Andere Freiwillige und ich bei der Pride Parade in Jerusalem                              Meine Mitbewohnerin Sonja und ich bei der Pride in Tel Aviv